Wie geht es den Studierenden in der Pandemie?

3 Semeter digital - Was hat den Studierenden in der Pandemie am Meisten gefehlt? - oder war die Digitallehre tatsächlich gar nicht so schlecht? Wir haben auf dem Campus nachgefragt!

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In "Fass Dich Kurz" diskutieren eingeladene Gäste unter Zeitdruck zu aktuellen und kontroversen politischen Themen, die Studierende betreffen. Dabei begrüßt unser Moderator Daniel Reißmann bereits seit der ersten Folge im Wintersemester 2018/19 unterschiedlichste Diskussionspartner*innen, die dann mit begrenzter Redezeit ihre Standpunkte in möglichst kurzer, knapper und aussagekräftiger Form vortragen. In einem kleinen Quiz können die Gesprächtsteilnehmer*innen zudem spielerisch zusätzliche Redezeit hinzugewinnen und ihre Grundredezeit von 20 Sekunden damit auf bis zu 35 Sekunden erhöhen.
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Studierende in Corona-Zeiten | FDK |
3 Semester digital- und kein Ende?

Vorlesungen und Seminare digital besuchen, dabei stundenlang vor dem Laptop in den eigenen vier Wänden sitzen - so sieht Studieren im Jahre 2020/2021 an der JGU aus. Doch nicht nur hier: Studierende in ganz Deutschland teilen ein ähnliches Schicksal. Während es in anderen Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten im Laufe der Pandemie immer wieder zu Öffnungen mit entsprechenden Hygiene- und Testkonzepten gab, blieb die Uni für Studierende bis auf wenige Ausnahmen zu. In der öffentlichen Debatte scheinen Studierende und Universitäten kaum präsent. Wurden die Studierenden etwa vergessen? Und wie soll es im kommenden Wintersemester weitergehen?
Diese und weitere Fragen drängen sich in diesem Kontext auf und sollen gemeinsam mit Frau Rohmer, Mitinitiatorin der studentischen Initiative #nichtnuronline, dem Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks Herr Meyer auf der Heyde, sowie dem Vizepräsidenten der JGU Herr Jolie diskutiert werden.

Unsere Gäste

Claudia Rohmer

Mitinitatorin #NichtNurOnline

@nichtnuronline

„Die Studierenden wurden auf jeden Fall vergessen und ihre Sorgen und Beeinträchtigungen durch die Maßnahmen in der Pandemie wurden nicht angemessen ernst genommen!“

Claudia Rohmer, Philosophie-Studentin im 4.Hochschul-/2.Fachsemester an der HU Berlin, ist Mitinitiatorin und Mitglied der Berliner Studierenden-Initiative #NichtNurOnline. Die Initiative hat sich im Wintersemester 2020/2021 gegründet und setzt sich für die Wiederaufnahme der Präsenzlehre an Hochschulen und Universitäten ein. In offenen Briefen, Gesprächen und mit Demonstrationen haben die Berliner Studierenden bundesweit auf sich und die Situation der Studierenden aufmerksam gemacht und wollen die Studierendenperspektive in den öffentlichen Diskurs einbringen. Denn während schon seit Monaten über Öffnungskonzepte von Schulen oder Kindertagesstätten debattiert wird, scheinen die Studierenden von der Politik eher weniger Beachtung erhalten zu haben.

„Isolation [...] wirkt sich negativ auf die psychische Lage der Studierenden aus, aber auch auf die Lehre. Man lernt ja miteinander und im Austausch mit Anderen. Das ist ja eben das Besondere an den Universitäten und das geht verloren!“

Achim Meyer auf der Heyde

Generalsekretär "Deutsches Studentenwerk"

© Achim Meyer auf der Heyde, Deutsches Studentenwerk

„Die Studierenden standen auf jeden Fall nicht im Vordergrund. Wir haben ja eine Überbrückungshilfe für die Studierenden konzipiert, von der auch Viele profitiert haben, aber ansonsten standen Schüler im Vordergrund und Studierende sind eigentlich von der Politik mehr oder weniger ausgeblendet worden!“

Achim Meyer auf der Heyde ist bereits seit 2003 als Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks tätig und beschäftigt sich schon lange mit der Situation der Studierenden. Das Deutsche Studentenwerk verbindet die 57 Studenten- und Studierendenwerke in Deutschland, die sich für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und gesundheitliche Förderung der Studierenden einsetzen.

© Achim Meyer auf der Heyde, Deutsches Studentenwerk

„Ich würde den Studierenden jetzt nicht den Vorwurf machen, dass sie sich nicht artikuliert haben, sondern eher die Frage stellen, warum hat die Politik sich eigentlich nicht damit beschäftigt?“

Univ.-Prof. Dr. Stephan Jolie

Vizepräsident für Studium und Lehre an der JGU

© Fotograf: Andreas Funabashi

"Studierende wurden sicherlich vergessen von der Öffentlichkeit [...], aber sie wurden garantiert nicht vergessen von den Hochschul- und Universitätsleitungen. Wir haben alle Überstunden gemacht und uns unglaublich viele Konzepte wöchentlich, monatlich, permanent ausgedacht und alles möglich gemacht, was jeweils gesetzlich möglich und erlaubt war!“

Univ.-Prof. Dr. Stephan Jolie, Professor für mittelalterliche deutsche Literatur, ist seit Januar 2018 als Vizepräsident für Studium und Lehre an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz tätig. Wir durften ihn bereits im Sommersemester 2020 zum Thema "Hat die JGU die Digitalisierung verschlafen?" in unserer Sendung begrüßen. In diesem Semester stellt er sich erneut unseren kritischen Nachfragen, diesmal zur Situation der Studierenden während der Pandemie.

© Fotograf: Andreas Funabashi

"Wir haben an der JGU zumindest maximal so viel geöffnet und ermöglicht, wie möglich war und wie verantwortlich war!“

Die Johannes-Gutenberg Universität Mainz in der Pandemie

Zeitlicher Ablauf