Da saß ich, inmitten von meinen Freund*innen. Da an diesem Tisch, direkt
vor Kopf. Die anderen versammelt um mich herum. Tief eingetaucht in ein
Gespräch. Tief eingetaucht in die Gemeinschaft, in die Gesellschaft. Und ich.
Tief eingetaucht in mich. Ich bin seit einigen Minuten still, beteilige mich
nicht, bewege mich nicht, habe nichts gesagt. Aus dem Gespräch
ausgeklinkt und abgewandt.
Nur noch Gesprächsfetzen ziehen an mir vorbei.
Nur noch Wörter klingeln bei mir. Alles übersteuert lauter Lärm. Gesichter vor
mir ein einziges Flimmern, vermischt mit Kerzen und den Reflexionen der
leeren Flaschen. Wieso schaffe ich es nicht wieder in die Gemeinschaft
einzutauchen. Wieso bin ich so entfernt, entfernt von allen.
Nur in mir und
nicht bei ihnen? Wo sind die, die sich nach mir umsehen und sich fragen wo
ich bin? Wer vermisst mich? Meine Stimme im Gespräch.
Ich bin hier und leise, nicht alleine aber einsam.
Also spreche ich. Von da aus wo ich sitze, vor Kopf, umringt von meinen
Freund*innen. Versuche herauszubrechen aus dem Nebel der Einsamkeit.
Die Schwaden der verschwommenen Gesichter und Gespräche wieder zu
dem Hier und Jetzt zu entwirren. Und ich sage: „Möchte noch jemand einen
Tee?“
So banal. Aber wieder alles klar. Sie schauen mich alle lächelnd an.
Menschen melden sich und ein Grüppchen verschwindet mit mir in die kühle
Küche. Der Wasserkocher brodelt und ich bin weder allein noch einsam.