Nr. 4
Keine Toleranz in den ersten drei Reihen
Sind nur Hooligans „echte“ Männer? Zumindest sehen sie sich selbst als „Krieger“, die für Verein und Heimatstadt in den Kampf ziehen und Werte wie Ehre, Treue und Tapferkeit verteidigen. An dieser Station setzen wir uns mit Hooligans und ihrem Verständnis von Männlichkeit auseinandersetzen und schauen, ob und wie Frauen und andere Gruppierungen in dieses Weltbild passen – welcher Platz ihnen in der Szene zugeschrieben wird. Darüber hinaus thematisieren wir die Grenzfelder zwischen Nazismus und Hooligans und wir zeigen, wie es über Boxclubs und dem dort verkörperten Bild von Maskulinität, Stärke und Wehrhaftigkeit, zu Verbindungen in die rechtsextreme Szene kommt. Unsere Haltung dazu ist klar. Wir lehnen sowohl das Männlichkeitsbild als auch das Weltbild der Hooligans ab. Dennoch haben wir uns dafür entschieden über Hooligans zu sprechen, um die Ideologie hinter ihrer radikalen Männlichkeit zu thematisieren.
1. Intro
2. Was sind Hooligans?
Was unterscheidet Hooligans von Ultras? Welche Überzeugungen vertreten sie? Und was hat Männlichkeit mit Ackerkämpfen zu tun? Diesen Fragen gehen wir in diesem ersten inhaltlichen Teil der Station nach.
3. Welche Rollen werden Frauen in der Szene zugeschrieben?
Die deutsche Hooliganszene ist nicht nur männlich geprägt, sondern schließt Frauen grundsätzlich von Aktionen aus. Die Sozialarbeiterin Elene Konstantinidis hat dennoch mit vier Frauen geredet, die Teil der Szene waren. In diesem Audio-Snippet sprechen wir darüber, wie sie über die Rollen sprechen, die ihnen zugeordnet wurden und was für Spannungsfelder durch ihre Präsenz bestehen.
4. Hooligans und Neonazismus
Stärke und Wehrhaftigkeit sind nicht nur für Neonazis wichtige Werte. Am Beispiel des Lok Leipzig Hooligans Benjamin Brinsa möchten wir zeigen, wie es über Boxclubs zu Verbindungen zwischen Hooligans und der rechtsextremen Szene kommt.