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Hisst die Regenbogenflaggen

Der Pride Month Juni ist vorbei, aber Diversität und Toleranz werden weiterhin gefeiert.


A nfang Juli fand in Esch-sur-Alzette die 23. Ausgabe der Pride Week statt. Früher noch „GayMat Festival“ genannt, ist das Event ein Highlight für die Stadt mit ihren 36.000 Einwohner:innen. Für Laurent Boquet vom Verein Rosa Lëtzebuerg, der die Pride Week jedes Jahr organisiert, geht es darum, für die Rechte der LGBTIQ-Gemeinschaft auf die Straße zu gehen. Auf sich aufmerksam zu machen sei besonders wichtig: „Mit einem DJ hört man die Forderungen besser“, sagte Boquet im Gespräch.

Alljährlich findet in Esch-sur-Alzette die Pride Week statt. (Foto: Hannah Bitzer)

Derzeit ist Homosexualität noch in über 71 Ländern dieser Erde strafbar. Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) analysiert die Lebenssituation von LGBTIQ-Personen in Europa und stellt diese im jährlichen Regenbogen-Index zusammen. In diesem werden die Länder danach bewertet, wo LGBTIQ-Personen die beste rechtliche und politische Situation haben. Luxemburg liegt hier auf Platz fünf. Angeführt wird die Liste von Malta, Deutschland belegt den 15. Platz.

Die Stadt Esch-sur-Alzette im Speziellen ist zudem Teil des Rainbow Cities Network, welches alle Städte verbindet, die sich besonders für LGBTIQ-Rechte einsetzen. Weitere Mitglieder sind unter anderem Köln, Frankfurt und Wiesbaden.

Auch vor dem Rathaus in Esch hängen die Regenbogenflaggen. Hier auf dem Platz findet das große Street Festival als Teil der Pride Week statt. (Foto: Hannah Bitzer)

Auch in vielen Städten Deutschlands werden von Ende April bis Anfang Oktober Pride Events organisiert, allerdings unter dem Titel CSD (Christopher Street Day). Insgesamt gibt es nach Angaben des Dachverbandes 124 CSDs in Deutschland.

Am vergangenen Wochenende fand in Frankfurt ein Jubiläums-CSD statt: Seit 30 Jahren geht man dort für Akzeptanz und Toleranz auf die Straße. Dabei haben über 13000 Menschen an dem Demonstrationszug durch die Innenstadt teilgenommen. Damit war der diesjährige CSD nach Angaben der Veranstalter:innen der bisher größte in Frankfurt.







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Feierliches Jubiläum

Das Austauschprogramm Erasmus feiert dieses Jahr 35-jähriges Jubiläum.


35 Jahre alt wird das Austauschprogramm Erasmus dieses Jahr. Nach Angaben des DAAD, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, sind inzwischen internationale Aufenthalte von bereits über 12 Millionen Menschen gefördert worden.

Das Programm wurde 1987 unter dem Akronym European Community Action Scheme for the Mobility of University Students ins Leben gerufen.

In Luxemburg kümmert sich die Anefore asbl. um die Umsetzung des Programms. Nach Angaben der Direktorin des Vereins, Christine Pegel, haben in den vergangenen 35 Jahren insgesamt knapp 44 000 luxemburgische Studierende und Hochschulbeschäftigte an dem Austauschprogramm teilgenommen. Die meisten Studierenden kommen von der Université du Luxembourg in Esch-sur-Alzette. Für Auslandsaufenthalte werden die Nachbarländer präferiert: Die beliebtesten Länder der luxemburgischen Studierenden sind Deutschland, Frankreich und Belgien.

Im Zuge des fünfunddreißigsten Jubiläums haben alle 19 Eurostaaten eine Münze mit dem gleichen Motiv herausgegeben. Darauf zu sehen ist Erasmus von Rotterdam, ein europäischer Gelehrter aus der Zeit der Renaissance.







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Gasversorgung: Luxemburg ist abgesichert

Wegen des Angriffskriegs Russlands wird das Gas knapp. Deutschland hat schon die Gas-Alarmstufe ausgerufen. Luxemburg steht besser da: Durch die Verbindungen zu Belgien ist das Land abgesichert. Trotzdem sorgt es für den Ernstfall vor.


L uxemburg bereitet sich auf fehlende Gaslieferungen aus Russland vor. Zwar erhält das Land sein Gas größtenteils aus dem Nachbarland Belgien, trotzdem plant das luxemburgische Energieministerium, seinen Notfallplan bis Ende des Sommers zu überarbeiten. Dieser basiert auf einer EU-Verordnung und regelt, was im Falle einer Versorgungsunterbrechung zu tun ist.

Auch in Deutschland wurde im September 2019 der „Notfallplan Gas” verabschiedet. Ende Juni dieses Jahres hat Wirtschaftsminister Robert Habeck die zweite Stufe des Plans ausgerufen – die sogenannte „Gas-Alarmstufe”. Gas sei von nun an ein knappes Gut in Deutschland.

Luxemburg hat dagegen noch keine Stufen ausgerufen. Die Versorgungssicherheit des Landes sei gewährleistet, erklärte ein Sprecher des Energieministeriums. Grund seien die Lieferungen aus Belgien. Belgien wird aus Norwegen und England mit Gas beliefert und ist daher weitestgehend unabhängig von Russland. Über den Hafen von Brügge-Zeebrugge, zweitgrößter Seehafen des Landes, kommt außerdem Flüssiggas aus allen Ländern der Welt nach Belgien.

Luxemburg und Belgien haben seit 2015 einen gemeinsamen Erdgasmarkt. Davor mussten Händler:innen sowohl Ausspeise- als auch Einspeisegebühren bezahlen. Für Gasanbieter:innen fiel durch die Integration der beiden Märkte eine administrative Hürde weg. Auch ermöglicht das eine schnellere Lieferung des Gases.

Das luxemburgische Energieministerium betonte in Hinblick auf den kommenden Winter: Bei der Einsparung von Gas könne jede:r helfen, auch Privathaushalte. Im schlimmsten Falle werde das Gas zuerst den „professionellen Akteuren” gekürzt - also der Industrie. Haushalte seien nach EU-Recht „geschützte Kunden” und daher die Letzten, die eine Abschaltung fürchten müssten.